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Ausgabe 24 vom 1. Februar 2008 (als PDF):

5. Februar 2008 – Dr. Ludger Humbert

LaTeX – Teil 24: DIN 1505 – Quellenangaben

In einer Reihe von Artikeln in der If Fase werden nützliche Elemente von LaTeX vorgestellt, die erprobt sind und bei der Arbeit der [zukünftigen] Informatiklehrerin eingesetzt werden.

In den bisher vorgelegten vierundzwanzig Teilen der Artikelserie – Ausgaben 0 … 23: rhinodidactics.de/Archiv – finden Sie Hinweise und Anmerkungen zu den Themen: Installation, grundlegende Arbeitsweisen, Quellen zu Dokumentationen, Arbeit mit KOMAscript, PSTricks, PSfrag, Erstellung von Arbeitsblättern, Struktogrammen, Automatengraphen, Elemente von UML, Barcodes, Formularerstellung, Zitieren, Abbildungen, Tabellen, ER Diagramme (mehrfach), Fragen der [Mikro-]Typografie, Setzen von Briefen, Graphiken mit LaTeX erstellen, sowie Einbinden von Lizenzbedingungen in LaTeX-Quelltexte sowie in PDF-Dokumente. Mit dieser Ausgabe 24 der If Fase wird erneut das Thema Zitieren nach DIN 1505 thematisiert, da eine aktualisierte bst-Datei vorliegt. Die Aktualisierung bietet einige Vorteile gegenüber den vorherigen Varianten:

In der Version 3.1 von natdin ist etwas anders auf die Quellen zu verweisen, wenn die in Ausgabe 9 vorgestellte Zitierweise im Text erzielt werden soll. Um Kompatibilität zu erzielen, wenn natdin durch die aktualisiert Fassung überschrieben wird, sind die Zeilen \usepackage[square]{natbib} und \renewcommand{\cite}{\citep} in die Präambel des LaTeX-Dokuments einzufügen. Die Zeile \usepackage{cite} muss auskommentiert werden.

Zitieren – unter Nutzung elaborierter Hilfsmittel

Wie so häufig in der (richtigen) Informatik: die Lernkurve ist steil – das bedeutet im Umkehrschluss, dass Sie nach einer kurzen Zeit eine Funktionalität wie selbstverständlich nutzen, und sich nicht vorstellen können, je ohne diese Hilfsmittel gearbeitet zu haben.

Offenbar wird es weder in der Schule noch in der universitären Lehre thematisiert: Zitieren unter Nutzung genormter Maßgaben. Es gibt in der Tat eine DIN – genauer die DIN 1505 – Teil 2 und Teil 3 – die vorschreibt, wie normgerecht zitiert werden muss. Da gibt es kein Wenn und Aber. Dazu wurde vor langer Zeit von Klaus Lorenzen (Prof. für Bibliothekswesen in Hamburg) zur Nutzung im Zusammenhang mit BibTeX eine Umsetzungsmöglichkeit in Form einer sogenannten bst (bibliographische Stildatei) entwickelt, deren Nutzung wir bereits am 1. Mai 2006 in der Ausgabe Nr. 9 dieser Zeitschrift erläutert haben rhinodidactics.de/Ausgaben/ausgabe-9.pdf Unglücklicherweise sind die Webseiten von Klaus Lorenzen, auf die wir seinerzeit hingewiesen haben, nicht mehr öffentlich zugäglich.

Was benötigen Sie?

Um sogleich den Sprung ins kalte Wasser zu wagen:

Sie kopieren sich eine Sammlung von Datensätzen aus einer Bibliographie zur Didaktik der Informatik, die im BibTeX-Format vorliegt: https://haspe.homeip.net/projekte/ddi/browser/tex/BIB und legen diese lokal in das Verzeichnis, in dem sich ihr LaTeX-Quelltext befindet.

Präambel – Einbindung des Pakets natbib

% Pr"aambel inklusiv Einbindung von Quellenangaben

\documentclass[a4paper]{scrartcl}

\usepackage[latin1]{inputenc}

\usepackage[square]{natbib}

Im Dokument reichen Verweise mit \citep[wo in der Quelle]{Quelle aus Komplett.bib}

An der Stelle im LaTeX-Quelltext, an der Sie eine Quelle zitieren, schreiben Sie beispielsweise \citep[S.~15]{HumbertDdI2006}. Damit am Ende des Textes die Literaturangaben eingebunden werden, sind zwei Angaben unerläßlich. Zunächst ist die Art der Bibliographie zu spezifizieren: für unser Beispiel wird die DIN-gemäße Zitierweise verlangt, die mit Hilfe des Bibliographiestils natdin (in der aktuell verfügbaren Version 3.1). Darüber hinaus muss die Quelldatei für die bibliographischen Daten im BibTeX-Format benannt werden (ohne die Endung .bib).

% Dokument mit einer Quelle 

\begin{document}

\citep[S.~15]{HumbertDdI2006}

% Einbindung der gesetzten Bibliographie

\bibliographystyle{natdin}

\bibliography{Komplett}

\end{document}

Vom LaTeX-Quelltext zum gesetzten Dokument

Die folgende Aufrufkette führt zu dem Ergebnis, das Sie in der folgenden Abbildung sehen – damit erledigen Sie vor allem die sonst häufige Nachbearbeitung von vielen Kleinigkeiten, die die Erstellung einer DIN-gemäßen Bibliographie so mühselig machen, dass sie kaum je gelingt.


einfache bibliographische Angabe

Mit Unterstützung des Pakets natbib gesetzter Text

Nettigkeiten – nützliche Automatismen

Soll – wie inzwischen häufig praktiziert – ein elektronisches Dokument erstellt werden, das primär auf einem Informatiksystem (vom Mobiltelefon bis zum PC) gelesen wird, so ist es guter Brauch und sehr nützlich, wenn automatisch ein Verweis von der Quellenangabe im Dokument in das Literaturverzeichnis erstellt wird (und ggf. von dort direkt zur Quelle im Internet). Dazu nutzen Sie das Paket hyperref. Der Rest erfolgt automatisch.

Häufig wird – nicht nur in Informatiktexten – aus Tagungsbänden zitiert. Bei korrekter Aufnahme des Datensatzes benutzen wir dabei den Eintrag crossref. Damit wird auf das gesamte Dokument in Form eines Tagungsbandes verwiesen. Einzelne Beiträge müssen dann nicht mehr die vollständigen Daten enthalten, sondern verweisen auf diesen Tagungsband. Werden nun zwei (oder mehr) Beiträge aus einem Tagungsband zitiert, sorgen die Automaten dafür, dass der Tagungsband genau einmal in der Bibliographie erscheint, ohne dass dies von uns explizit angegeben werden muss.

% drei Quellen aus einem Tagungsband

\citep{FSIF2001}

\citep{HHS2001}

\citep{Humbert2001b}

Diese drei Quellen aus einem Tagungsband werden ausschließlich im Dokument verwendet. LaTeX und bibtex sorgen dafür, dass die folgende Liste im Literaturverzeichnis entsteht.
Bibliographische Angaben mit crossref

Das automatisch erstellte Verzeichnis führt den kompletten Tagungsband genau einmal auf. Verweise werden DIN-gerecht mit In: eingeleitet

Dateien für DIN-korrekte Zitierweise in LaTeX auf dem deutschen CTAN-Server ftp://dante.ctan.org/tex-archive/biblio/bibtex/contrib/german/din1505.zip

www.ham.nw.schule.de/pub/bscw.cgi/d1040744/NATDIN.zip dokumentiert den Einsatz von natdin 2.1 und 3.1 an einem Beispiel.

Die hier veröffentlichten Inhalte stellen keine Meinungsäußerungen der Studienseminare Hamm Arnsberg dar.
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