29. November 2010

Christian Heinrich Wolke – ein Freund der Kinder

Christian Görlich

Nachtrag Denklehrzimmer

Im Thesaurus der rhino didactics finden Sie eine heutigen Lesekompetenzen angepasste Transkription der Unterhaltung über Gegenstände eines Denklehrzimmers von Christian Heinrich Wolke (aus: ders.: Anweisung für Mütter und Kinderlehrer, die es sind oder werden können, zur Mittheilung der allerersten Sprachkenntnisse und Begriffe, von der Geburt des Kindes an bis zur Zeit des Lesenlernens. Mit zwei Kupfertafeln. Leipzig 1805, S. 474-497).

Christian Heinrich Wolke, Lehrer am Philanthropinum in Dessau, verstand sich als Freund der Kinder. An seine Reflexionen kann nach unserer Überzeugung in doppelter Hinsicht angeknüpft werden:

1. Meinert Meyer hat in dem Beitrag zum Denklehrzimmer dargelegt, wie sich hier die Lernwerkstättendiskussion der Gegenwart in eine historische Kontinuität stellen lässt. Das Zimmer lehrt das Denken und fördert so die Selbstregulation der Lernenden.
2. Im Spektrum der Bemühungen um Aufklärung und speziell im Hinblick auf Experimente einer Pädagogisierung des Raumes stellt Wolkes Vorschlag einen prominenten Typus dar. Die von Hanno Schmitt dargestellte Artenvielfalt hinsichtlich der Pädagogisierung des Raumes sollte im Blick behalten werden.

Der im Thesaurus verfügbare Textauszug von Wolke eignet sich unseres Erachtens als Vorlage für Studium und Lehrerausbildung, um an ihm pädagogische Prinzipien deutlich zu machen und diese im Hinblick auf ihre Anwendbarkeit und Reichweite in der Gegenwart zu diskutieren.